Georgien ist eine alte europäische Zivilisation. Einige in Georgien entdeckte Artefakte haben die wissenschaftliche Wahrnehmung der Entwicklung der Menschheit verändert. Diese möchte Ihnen gern vorstellen.
Schädelfund aus Dmanissi – die ältesten Europäer
In 1999 wurde Georgien zum Epizentrum der wissenschaftlichen Welt. In der Nähe der Stadt Dmanissi im Südosten des Landes entdeckten Archäologen Spuren des prähistorischen Homo erectus (aufrechte Menschen). Die Entdeckung in Dmanissi zeigte, dass Menschen dieses Gebiet seit etwa 1,8 Millionen Jahren bewohnten. Der Mann aus Dmanissi galt als ältester Einwohner Europas und wird in wissenschaftlichen Kreisen als „erster Europäer“ bezeichnet.
Die Überreste von mindestens fünf verschiedenen Individuen wurden an der archäologischen Stätte Dmanissi entdeckt. Darüber hinaus verfügt es über die umfassendste Sammlung früher Hominidenschädel.
Diese Tatsachen ermöglichten es den Wissenschaftlern, einen äußerst wichtigen Zeitabschnitt in der Evolution der Hominiden zu untersuchen. Es scheint, als ob die Person aus Dmanissi einer der ersten Hominiden war, die vor 1,8 Millionen Jahren aus Afrika nach Eurasien kamen! Dies widerlegte die vorherrschende wissenschaftliche Meinung, dass Menschen den afrikanischen Kontinent erstmals vor einer Million Jahren verlassen hätten.
Ein altes Zentrum der Bienenzucht
Im Jahr 2003 entdeckten Archäologen in Samzche-Dschawacheti in der Nähe des Dorfes Sakire einen 35.000 Jahre alten Kurgan. Bei den Ausgrabungen wurden zwei Keramikkrüge mit Honig darin gefunden. Wissenschaftler bestätigen, dass es sich um Honig von vor 5.500 Jahren handelte. Er ist etwa 2.000 Jahre älter als der Honig, der in Tutanchamuns Grab in Ägypten gefunden wurde.
Das älteste Garn der Welt
Im Jahr 2009 entdeckten Archäologen 34.000 Jahre altes Garn aus Flachs und Ahlen in der Dsudsuana-Höhle in der Nähe von Tschiatura in Westgeorgien. Diese Entdeckung von Flachsfasern versetzte die Welt in Aufregung, weil sie bewies, dass Höhlenmenschen Kleidung hatten!
Die Studien bestätigten, dass der in der Dsudsuana-Höhle gefundene Faden 34000 Jahre alt war. Laut den Studien haben die alten Menschen den Flachs verarbeitet und dann das Garn gesponnen. Nach den auf mehreren Gegenständen gefundenen Spuren wurde das Garn nicht nur gesponnen, sondern auch mit natürlichen Farbstoffen gefärbt.
Georgien – Das Geburtsland des Weins
Georgien wird nicht umsonst „Wiege des Weins“ genannt. In jüngerer Zeit, in den Jahren 2006-2007, hat man bei erneuten archäologischen Ausgrabungen der Siedlung Gadatschrili Gora viele weitere Traubenkerne aus dem Neolithikum gefunden. Um die Weinreste festzustellen, wurde eine Vielzahl von Fragmenten von Tongefäßen untersucht. Dies ist ein weiterer Beweis für das Vorhandensein von Wein. Eine chemische Analyse der Tongefäße ergab Ablagerungen von Calciumsalzen, die für Weinsäure (Wein) charakteristisch sind. Solche Ablagerungen von Weinsäure an den Innenseiten dieser Tongefäße können nur das Ergebnis der Existenz von Wein oder Traubensaft sein.
Diese Entdeckungen sind ein Beweis dafür, dass es die erste Berührung des Menschen mit dem Wein im VI. Jahrtausend v. Chr. und dass das Gebiet des heutigen Georgien nicht nur die ersten Bemühungen im Weinanbau, sondern auch den ersten Weinbau beherbergte.
Goldproduktion und Metallverarbeitung vor der Zeitrechnung
Eine wichtige Etappe in der Geschichte Georgiens ist mit Gold und Silber verbunden. In Georgien wurde eine alte Goldmine entdeckt, in der vor 5.400 Jahren Gold abgebaut wurde.
Die weltberühmte Geschichte der griechischen Argonauten, die auf der Suche nach dem Goldenen Vlies in das mystische Land Kolchis kamen, spielte sich tatsächlich auf dem Territorium Georgiens ab. Das Königreich Kolchis, das vom 6. bis 1. Jahrhundert v. Chr. bestand, gilt als erster georgischer Staat und ist in der griechischen Mythologie als Heimat des Königs Aeëtes und seiner Tochter Medea bekannt.
In Wirklichkeit war das Goldene Vlies, wie es vom griechischen Geographen Strabo (1. Jahrhundert v. Chr.) beschrieben wurde, eine auf Pergament geschriebene geheime Information über die kolchische Methode zur Gewinnung von Gold. Die Einheimischen sammelten das Gold, das von den Flüssen aus dem Kaukasus mit wolligem Schaffell getragen wurde. Diese geheime Methode zur Gewinnung von Gold wird bis heute in den Bergen von Swaneti angewendet.
Die Entwicklung der Kupfer- und Bronzemetallurgie begann in Georgien im 4. Jahrtausend v. Chr. mit der Gewinnung von Metall aus Erzen und der Herstellung von Gegenständen daraus. Es ist allgemein bekannt, dass es die Geburtsstunde der Metallurgie war. Dies verursachte enorme soziale und ökonomische Veränderungen in den frühen Stadien der menschlichen Entwicklung, denn zu dieser Zeit fing man Werkzeuge des Ackerbaus zu erzeugen.
Das georgische Alphabet
Eine der größten Errungenschaften des georgischen Volkes ist sein autarkes Alphabet. Das georgische Alphabet ist eines der ältesten vollständigen alphabetischen Systeme der Welt.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Georgier bereits im 5. Jahrhundert über ein Schriftsystem verfügten, da Wissenschaftler die Bauinschrift der Sioni-Kirche in Bolnissi (Kwemo Kartli) auf 493-494 datieren.
Die georgischen Inschriften, die in der verlassenen Stadt Nekressi (in der Region Kacheti) gefunden wurden, gelten als vorchristliche Denkmäler (das Christentum wurde in Georgien im 4. Jahrhundert zur Staatsreligion erklärt). Die Ausgrabungen werden fortgesetzt, aber die bisher entdeckten Funde hat bewiesen, dass die Inschriften von Nekresi zwischen dem 4. Jahrhundert v. Chr. Und dem 3. Jahrhundert n. Chr. angefertigt worden sein müssen.
Ausgestellt im Nationalmuseum
Alle oben aufgeführten einzigartigen Objekte werden heute im Georgischen Nationalmuseum aufbewahrt, darunter die Hominiden von Dmanisi, Traubenkerne aus dem 6. Jahrtausend v. Chr., Gold- und Silberschmuck aus dem 15. Jahrhundert v. Chr. bis zum 3. Jahrhundert n. Chr., Bronze- und Eisenstatuen Werkzeuge und Gegenstände von alltäglicher und religiöser und ritueller Funktion, die archäologischen Funde von Nekressi und v.m.