Anfänge
Mit der russischen Besatzung Georgiens im frühen 19. Jahrhundert begann eine neue Etappe in der Geschichte der georgischen Literatur. Die literarische Schule der georgischen Romantik fand ihren vollen Ausdruck in den Werken von Grigol Orbeliani, Alexander Tschawtschawadse und Nikolos Barataschwili. Obwohl Baratascwili nur etwa 40 Gedichte und Texte hinterlassen hat, gilt er als der beste Dichter der georgischen Romantik.
Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts brachte eine Gruppe georgischer Schriftsteller hervor, deren Werke und Aktivitäten maßgeblich zur Wiederbelebung der georgischen Sprache, zur Verbreitung der Alphabetisierung und zur Erweckung des georgischen Nationalbewusstseins beitrugen. Diese Autoren, auch bekannt als „Tergdaleulebi“,1 ließen sich oft von den Ereignissen in Europa inspirieren. Sie befürworteten liberale Reformen und richteten ihre Energie auf die Wiederbelebung der georgischen Literatur und Sprache. Sie haben ihre Ideen in Zeitschriften Droeba, Sasoplo Gaseti, Krebuli, Iweria und Kwali verbreitet. Ilia Tschawtschawadse wurde zu einem der Anführer dieser Bewegung und seine zahlreichen literarischen Werke wurden zu Klassikern der georgischen Literatur. Giorgi Zereteli erwarb sich den Ruf eines talentierten Publizisten und Autors von Romanen über den kritischen Realismus sowie Artikeln über Geschichte und Literaturkritik. Er war der erste Herausgeber der Zeitschriften Droeba, Kwali und Krebuli. Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts brachte eine Gruppe georgischer Schriftsteller hervor, deren Werke und Aktivitäten maßgeblich zur Wiederbelebung der georgischen Sprache, zur Verbreitung der Alphabetisierung und zur Erweckung des georgischen Nationalbewusstseins beitrugen.

Diese Autoren, auch bekannt als „Tergdaleulebi“,1 ließen sich oft von den Ereignissen in Europa inspirieren. Sie befürworteten liberale Reformen und richteten ihre Energie auf die Wiederbelebung der georgischen Literatur und Sprache. Sie haben ihre Ideen in Zeitschriften Droeba, Sasoplo Gaseti, Krebuli, Iweria und Kwali verbreitet. Ilia Tschawtschawadse wurde zu einem der Anführer dieser Bewegung und seine zahlreichen literarischen Werke wurden zu Klassikern der georgischen Literatur. Giorgi Zereteli erwarb sich den Ruf eines talentierten Publizisten und Autors von Romanen über den kritischen Realismus sowie Artikeln über Geschichte und Literaturkritik. Er war der erste Herausgeber der Zeitschriften Droeba, Kwali und Krebuli.[Bildnachweis: Denkmal von Ilia Tschawtschawadse & Akaki Zereteli]

In den 1880er und 1890er Jahren gründete eine andere Gruppe von Schriftstellern in Tbilissi die Zeitschrift Imedi. Sie richteten ihre Bemühungen auf die Entwicklung spezifischer Genres, einschließlich autobiografischer und sozialer Romane, die versuchten, die Mühen des einfachen Volkes bekannt zu machen. Iwane Matschabeli entwickelte sich zu einem herausragenden Übersetzer europäischer Werke, u.a. mit Übersetzungen von Shakespeares Werken. Herausragende Schriftsteller dieser Zeit waren Alexander Kasbegi sowie Wascha-Pschawela, dessen Darstellungen von Berglandschaften und Schönheit in der georgischen Literatur unübertroffen bleiben. [Bildnachweis: Büste von Wascha-Pschawela vor seinem Haus-Museum]
Literatur des 20. Jahrhunderts
In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurde die Gruppe „Zisperi Kanzebi“ 2 gegründet, die eine wichtige Rolle bei der Wiederbelebung und Entwicklung der georgischen Dichtung spielte. Die Unterdrückung der 1920er und 1930er Jahre wirkte sich tiefgreifend auf die georgische Literatur aus, als sozialistische Themenwerke massenhaft erschienen. Sie blühten während der liberalen Jahre der demokratischen Republik 1918-1921 auf, gerieten jedoch nach der bolschewistischen Besetzung Georgiens unter Druck. Einige der Gruppenmitglieder wanderten nach Europa aus, wie z.B. Grigol Robakidse, der 1931 nach Deutschland ging und dort blieb.
Das zwanzigste Jahrhundert gilt als das goldene Zeitalter der Romane. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erschienen Micheil Dschawachischwili, Konstantine Gamsachurdia, Leo Kiatscheli u.a. Die Vielfalt der literarischen Gattungen hat im neuen Jahrhundert erheblich zugenommen. Dschawachischwili ist dem im vorigen Jahrhundert verwurzelten Realismus treu geblieben und hat in dieser Richtung weitergearbeitet. In den 1930er Jahren begann die Verfolgung moderner Schriftsteller. Diesen Repressionen sind einige Dichter und Schriftsteller zum Opfer gefallen, wie z.B. Micheil Dschawachischwili oder Tizian Tabidse. Paolo Iaschwili hat es nicht mehr ertragen und den Selbstmord begangen.
Für die georgische Literatur selbst war die vielleicht ruhigste und fruchtbarste Zeit dieser Jahrhunderte die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Aus den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts, als in der Sowjetunion sog die «Ära der Stille» begann, die Zensur war relativ entspannt: Schriftsteller wurden nicht hingerichtet, das Land hatte eine mehr oder weniger stabile wirtschaftliche und soziale Lage, und selbst diese leichte Erleichterung reichte aus, damit sich die georgische Literatur in einem beispiellosen Tempo entwickeln konnte. Fast alle literarischen Genres blühten auf und in jedem dieser Genres wurden echte Meisterwerke arrangiert. Einen besonderen Aufschwung erlebte der Prosa größeren Umfangs (Romane, Novellen). [Bildnachweis: Georgische Bücher auf der Frankfurter Messe]

Ende der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts, während der Zeit der nationalen Befreiungsbewegung, verlangsamte sich der literarische Prozess etwas, erlebte aber ab Ende der 90er Jahren wieder einen Aufschwung.
1 Tergdaleuli wörtlich: Derjenige, der Tergi getrunken hat. Das war ein Wortspiel, abgeleitet vom Fluss Tergi, der zwischen Georgien und Russland fließt. Tergdaleuli nannten sich diejenigen, die den Fluss Tergi überquert und in Russland studiert haben.
2 Zisperi Kanzebi wörtlich: Blaue Trinkhörner